Zur Liebe, und was sie wirklich ist

 

Die Menschen wissen nicht, was Liebe für sich ist. Für alles meinen sie, Liebe zu haben, für alles kennen sie die Liebe: ein bestimmtes Essen, einen Film, das Wetter, die Sonne, andere Menschen. Aber wenn es um sie selbst geht, so haben sie keine Liebe gelernt und können sich nicht öffnen dem eigenen ICH. Die Menschheit hat es nicht gelernt, sich zu lieben, hat es nicht gelernt, was es bedeutet, für sich zu sein, und nun ist das Zeitalter angebrochen, in dem sie dies wieder zu erlernen haben. Sie werden dazu hingebracht, regelrecht hineingestoßen in ein Chaos des zwischenmenschlichen Lebens, um sich der Bindungen und Beziehungsmuster zu entledigen, in denen sie stecken und die sie davon abhalten, das ICH-selbst-Sein leben zu können.

Die Beziehungen müssen brechen, damit sie lernen, alleine zu stehen und damit sie lernen, was es heißt, für sich zu sein. Beziehungen sind für die Menschen die Flucht vor dem eigenen ICH. Sie haben Angst, alleine zu sein, weil sie nicht wissen, was es heißt, für sich genug zu sein, sich selbst zu genügen und mit sich eins zu sein. Wer mit sich eins ist, will keinen anderen, braucht keinen andren und will einfach nur sein - ER sein, ICH sein. Wer mit sich eins ist, lebt im Einklang mit allem, was in ihm und um ihn ist. Das, was vor seinem Auge geschieht, außerhalb seines Körpers, ist wie die Wellenbewegung, die an einen eisernen Fels schlägt, und ihn nicht mehr zu verformen vermag. Wer mit sich eins ist, nimmt das Leben wahr in all seinen Facetten, ohne sich von seinen Fluten mitreißen zu lassen und den Boden unter den Füßen zu verlieren. Mit sich zu sein und im Einklang zu leben ist die größte und ehrenvollste Aufgabe, die den Menschen gestellt wird!

Wer sich selbst erkannt hat, der weiß, dass er niemanden braucht, um glücklich zu sein, und nur in dieser Freiheit das wahre Glück erfahren kann. Die Zeit der Abhängigkeit ist vorüber und nun soll das wahre Leben in der Eigenständigkeit für jene beginnen, die sich selbst zu erkennen bereit waren und sind und diesen Pfad der Erkenntnis auch weiter beschreiten wollen. Es gibt keinen Platz an ihrer Seite für die anderen, die sich an sie klammern, weil sie selbst nicht allein zu sein bereit sind. Die Menschen sollen sich nicht länger von jenen bestimmen lassen, die glauben, andere zu brauchen, um sich geliebt zu fühlen! Nahezu jeder Mensch glaubt dies eine Zeit lang in seinem Leben, und es ist auch Teil des eigenen Entwicklungsprozesses. Auch die, die sich erkannt haben, waren lange diesem Irrglauben verhaftet, nicht sie sein zu können und sich ständig nach den anderen richten zu müssen, um etwas wert zu sein und eine Daseinsberechtigung zu haben.

Oh, welcher Irrglaube dies war!

Wer glaubt, sein Sein von anderen abhängig machen zu müssen, der irrt auf allen Wegen, ohne je seinen eigenen Weg erkannt zu haben! Denn nur wer seine Eigenständigkeit erkannt hat, wird bereit sein, jeden Weg zu beschreiten, weil er weiß, dass alle Wege nur zu ihm führen, da er selbst, und nur er, der Weg seines Seins ist!