Himmel und Hölle

Die Menschen sind voll Unverständnis für das Geschehende. Sie sehen nichts, hören nichts, fühlen nichts, sind blind und taub für das, was wirklich vonstattengeht. Sie blicken weg, vertuschen, verdrängen und sehen nicht die Tatsachen des Augenblicks als Gegebenheiten an, sondern versuchen, sie stets in anderem, für sie scheinbar besserem Licht erscheinen zu lassen, anstatt sie anzunehmen als die, die sie sind, wie sie sind, ohne Beschönigung, ohne Verurteilung und ohne Verherrlichung.

Die Menschheit sieht als haarsträubend und mit Verachtung was nicht haarsträubend ist oder mit Verachtung zu betrachten, und beschönigt das, was nicht zu ändern ist für sie, obwohl es den Tatsachen entspricht, die für sie als unannehmlich sich gestalten. Doch sie haben nicht verstanden, dass nur die Annahme der Situation wie sie ist und die wahre Sicht auf die Dinge, ohne Beschönigung und ohne Verurteilung das Leben erträglich für sie macht, das sie als absolut unerträglich ansehen, da sie es und nichts und niemanden so annehmen oder sehen wollen, wie es oder er oder sie wirklich ist.

Das ist eine Vorspiegelung falscher Tatsachen und damit täuschen sie sich selbst und machen sich dadurch das Leben zur Hölle. Die Hölle, das ist die Vorspiegelung falscher Tatsachen und nur ein Bewusstseinszustand derer Menschen, die sich selbst und die Wirklichkeit nicht als die zu erkennen bereit sind, die sie sind. So viele Menschen beinhindern sich, hocken in ihrer selbst gewählten Hölle des Nicht-Da-Sein-Wollens, weil sie die Dinge nicht so sehen und annehmen können und wollen, wie sie sind. Sie wollen den Himmel und verachten die Hölle. Sie beschönigen, vertuschen alles und sehen nicht die Hölle der Nicht-Annahme des Lebens, in der sie sich befinden und hocken bleiben durch ihre Nicht-Veränderungsbereitschaft. Die Hölle ist die Verleugnung, die Vergeudung und die Verachtung des Lebens und seine Nicht-Annahme durch die Blindheit des Geistes. Wenn der Geist blind ist, erkennt er nichts, sieht er nichts, und die Schönheit des Lebens, die in der Vielfalt zu finden ist, zieht unbemerkt an ihm vorbei, der sich im Mühsal, der Schwindsucht und der Verleugnung seines Seins befindet.

Im Himmel zu leben bedeutet, das Leben so zu nehmen, wie es ist und das Beste daraus für sich und alle anderen zu gestalten, und dieses Bewusstsein besteht im Menschen unabhänig von den äußeren und äußerlich scheinenden Gegebenheiten. Somit besteht der Himmel auch im Leid, dass sich durch seine bloße Annahme bereits zu lösen beginnt, weil das Leben ein steter Wandel ist und nichts steht und nichts auf ewig bleibt, wie es ist. Durch die bloße Annahme und das Fließenlassen des Lebens tritt die Genesung ein, die Rückkehr zum wahren Kern des Menschen. Die Annahme löst die Blockaden, die der Widerwillen im Menschen erzeugt. Im Fließenlassen des Lebens liegt das Heil auf Erden, dass für jeden Menschen zu erreichen ist.

Der Himmel, die Liebe, das Leben, die Hoffnung sind immer da, und es geschieht nur durch die bloße Annahme des Seins, des scheinbar Guten aber auch des scheinbar Schlechten, dass sie sich durch euch und in euch zu erkennen geben und das Allsein in euch zum Sich-Erkennen bringen.